Salut,
Ein kleines Lebensupdate von mir aus Izieu! Mittlerweile bin ich schon über 6 Monate hier, was bedeutet, dass die Hälfte meines Freiwilligendiensts auch schon vorbei ist. Die letzten sechs Monate gingen rückblickend betrachtet echt schnell vorbei, auch wenn es einem manchmal nicht so vorkam...
Es ist sehr komisch zu bedenken, dass ich schon ein halbes Jahr in Izieu wohne, da ich jeden Tag Neues dazulerne und es mir meistens gar nicht so lange vorkommt. Die Wochen ziehen im Moment so schnell an mir vorbei, dass ich glaube, die nächsten Monate und die zweite Hälfte meines Freiwilligendienstes hier werden genauso schnell vorbeigehen. Vor allem weil in den nächsten zwei Monaten sehr spannende Sachen auf mich zukommen und ich bald durch das dritte ASF-Seminar Ende April und meinen Urlaub im Mai andere Ecken von Frankreich besser kennenlernen kann.
Im Februar war nicht so viel los, weil ich Anfang Februar nachhause gefahren bin und dort einige Tage verbracht habe. Als ich wieder zurück in Izieu war, habe ich dann mit dem Übersetzen von den NS-Propagandazeitschriften weitergemacht, bin dort allerdings gut vorangeschritten. Gleichzeitig saß ich auch viel an der Kasse und durfte dafür mal mehr im Austausch mit Besucher:innen sein, bevor ich in ein paar Wochen meine eigenen Führungen geben werde. Da schönes Wetter in den französischen Schulferien war, kamen mehr Menschen die Maison d’Izieu besuchen als ich am Anfang gedacht habe und es wurde mir an der Kasse definitiv nicht langweilig.
Sonnenuntergang von meinem Zimmer aus |
Mitte Februar kam dann eine Gruppe deutscher Historiker:innen in Kooperation mit einem französischen Museum nach Izieu, wo ich dann mal wieder ein bisschen Deutsch sprechen konnte. In der Gruppe war tatsächlich ein ehemaliger ASF-Freiwilliger dabei, der ebenfalls vor ein paar Jahren seinen Freiwilligendienst mit ASF gemacht hat. Nach der Führung der Maison d’Izieu haben wir uns dann über unsere Freiwilligendienste unterhalten und es war sehr interessant zu sehen, wie unterschiedlich die Erfahrungen bei einem Freiwilligendienst sein können. ASF-Freiwillige sind echt überall ;-)
Anfang März war ich dann zwei Mal mit Kolleg:innen zusammen und einmal alleine Broschüren, Plakate und Flyer in der Region austeilen, was eigentlich ganz cool war. Man konnte dann nochmal besser mit Menschen ins Gespräch kommen und manchmal auch erklären, was man in der Maison d’Izieu macht. Natürlich war es auch ganz schön ein bisschen die Landschaft zu sehen und vom Schreibtisch wegzukommen.
In Brangues |
Die Rhône |
Auch bin ich derzeit wirklich mitten in der Vorbereitung für meine Führungen auf Französisch, die immer näher auf mich zu rückt. Mittlerweile steigen die Aufregung und Vorfreude auf jeden Fall und ich bin schon sehr gespannt, wie das wird... Zwei Führungen mit einem Kollegen zusammen habe ich schon hinter mir, in nicht allzu langer Zeit steht dann schon die Führung allein an, worauf ich sehr gespannt bin. Die letzten beiden Führungen sind gut verlaufen und ich habe auch sehr positives Feedback bekommen, also freue ich mich jetzt auch schon, dann alleine die Führungen zu gestalten.
Am vergangenen Wochenende habe ich dann auch meine Umgebung ein bisschen mehr entdeckt und bin mit einer Kollegin zusammen um den Lac d’Armaille wandern gegangen, was auch ganz schön war, weil die Natur mal ganz anders aussah wie in Izieu.
Der Lac d’Armaille |
Abends waren wir dann noch in Chambéry, bevor wir dann zurück nach Izieu gefahren sind.
Die nächsten paar Wochen werden jetzt echt interessant mit den Führungen und auch die Vorbereitungen für die Gedenkfeier des 6. April laufen auch schon. Dieses sind es 80 Jahre seit der Eröffnung der Maison d’Izieu als Kinderheim, was bedeutet, dass sehr viele Menschen, und sogar einige ehemalige Kinder von Izieu, erwartet werden. Ich bin schon sehr gespannt...
À bientôt und viele Grüße aus Izieu,
Matthea