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Le mois de juillet


Salut, 

Ich hoffe, es geht euch allen gut! Ich genieße meine letzten Wochen hier, bevor es für mich dann wieder zurück nachhause geht und damit ist dieser Beitrag hier auch schon der Vorletzte. Wahnsinn, wie schnell das Jahr vorbeigeht... 

 


Seitdem Anfang Juli jetzt in Frankreich Schulferien ist, ist in der Maison d’Izieu deutlich mehr los, viele Führungen sind voll mit Besucher:innen und ich habe meistens mindestens zwei Führungen pro Tag. Die Tage gehen so schnell vorüber, weil immer was zu tun ist, dass die Wochen jetzt noch schneller an mir vorbeiziehen. Interessante Begegnungen habe ich natürlich weiterhin und ich lerne hier Menschen aus verschiedenen Ländern mit verschiedenen Sprachen kennen, was bedeutet, dass ich meine etwas eingerosteten Englischkenntnisse, und natürlich auch meine Deutschkenntnisse, wieder auspacken kann. Seitdem ich hier in Frankreich bin, habe ich allerdings gemerkt, dass anscheinend Französisch die einzige Sprache in meinem Gehirn ist und ich an meine Grenzen stoße, wenn ich versuche Spanisch oder Englisch zu sprechen... Ich bin es hier so gewöhnt Französisch zu sprechen, dass alles andere mir komisch vorkommt. Vor allem wenn ich daran denke, dass ich bald wieder in Deutschland leben, autofahren und einkaufen werde, löst das bei mir ein sehr komisches Gefühl aus. Auch wenn das Jahr hier manchmal schwierig war, werde ich es jedoch vermissen in Frankreich zu leben und Französisch zu sprechen. Ganz weg geht das Französisch natürlich nicht, ich werde ab Oktober in Saarbrücken deutsch-französisch studieren und dann nächstes Jahr im Oktober wieder nach Frankreich ziehen – diesmal dann fürs Studium! Ich könnte mir aber auch gut vorstellen, irgendwann später nochmal nach Frankreich zu ziehen. 

 

Unternommen habe ich im Juli diesmal mehr: 

Am zweiten Juliwochenende kam eine Mitfreiwillige von ASF mich in Izieu besuchen. Ich habe ihr die Region hier gezeigt und zusammen haben wir auch neue Orte entdeckt. 

Am Samstag gings nach Morestel, eine kleine Stadt, die sehr vom Mittelalter geprägt ist und wo man sogar auf den ehemaligen Turm hochgehen kann und von dort aus dann eine schöne Sicht auf die Stadt und auf die Region hat. 







Sonnenblumenfelder haben wir auch ganz viele entdeckt... 

 


Am Sonntag waren wir dann in Crémieu, auch einer mittelalterlichen Stadt, wo ein Markt in einer mittelalterlichen Halle stattfand, dort haben wir dann natürlich selbstgemachten Schmuck gekauft. 






Danach sind wir ein bisschen durch die kleine Stadt geschlendert und sind auf ein Konzert einer Jazz-Sängerin in einem schönen Garten gestoßen, wo wir dann ein bisschen zugehört haben. 

 



Anlässlich des Nationalfeiertags in Frankreich, werden am 13.07. oder am 14.07. oft Feuerwerke veranstaltet. In Belley, einer Stadt ca. 20 km entfernt, gab es sogar ein kleines Stadtfest mit Konzert und anschließendem Feuerwerk, was wir uns natürlich nicht entgehen lassen konnten. 




Am 14. Juli, dem Nationalfeiertag in Frankreich, bin ich dann zusammen mit einer Freundin nach Artemare gefahren, um die Tour de France anzuschauen. Die Karawane mit den Süßigkeiten und anderen Sachen, die vor den Radfahrern durchfahren, hat mich voll an Fasnacht zuhause erinnert, nur dass hier sogar Waschmittel verteilt wird. Es war sehr interessant, als die Tour de France dann an uns durchgefahren ist, auch wenn wir fünf Stunden für fünf Minuten gewartet haben. Doch es war es dann trotzdem irgendwie wert, dass wenigstens einmal mitgemacht zu haben. 

 



Am 16. Juli war dann meine letzte Gedenkfeier in Izieu für dieses Jahr. Dieses Mal ging es um den Journée nationale en mémoire des victimes des crimes racistes et antisémites de l’État français et d’hommage aux Justes de France”, also den nationalen Gedenktag in Erinnerung an die Opfer des rassistischen und antisemitischen Verbrechens des französischen Staates und in Hommage an die Gerechten Frankreichs. Es war auch eine sehr interessante Gedenkfeier, unter anderem weil die stellvertretende Ministerin des Ministeriums für Gleichberechtigung, Vielfalt und Chancengleichheit, Isabelle Lonvis-Rome, in Izieu zu Gast war und eine sehr berührende Rede gehalten hat. 




 

Vom 21. bis zum 24. Juli bin ich dann mal quer durch Frankreich gefahren, um meine Mitfreiwillige in der Normandie zu besuchen. Nach 7 Stunden Fahrt und Umsteigen in Paris, bin ich dann nachmittags bei ihr angekommen. Erst haben wir uns natürlich noch éclairs gegönnt und die Stadt angeschaut, bevor wir dann zu ihr nachhause gefahren sind. 




Abends haben wir dann bei Sonnenuntergang im Kornfeld gepicknickt und dort sogar ein Reh gesehen, dass ganz nah zu uns gekommen ist. 




Ganz viele andere Tiere haben wir auch gesehen: 




 

Am Samstag war dann relativ gutes Wetter und wir sind ans Meer gefahren, was total schön war. Wir sind barfuß am Strand entlanggelaufen und haben gelesen. 

 





Am Sonntag waren wir dann in Caen und haben uns dort genauer mit der Geschichte der Normandie befasst und den Unterschied zwischen den Wikingern und den Normanden gelernt. 







Abends haben wir dann noch den neuen Barbie-Film im Kino angeschaut und sind dann wieder zurückgefahren, um galettes zu essen. 

Dann ging es für mich auch schon wieder zurück nach Izieu, doch leider nicht so wie geplant. Meine Regionalbahn hatte in der Normandie drei Stunden Verspätung, also musste ich dann mit einem Bus 2 Stunden in eine andere Stadt fahren und von der Stadt aus dann in einen anderen Zug, um dann 4 Stunden später als geplant in Paris anzukommen. Abends bin ich dann auch erst um halb 10 in Izieu angekommen, das ganze nach fast 12 Stunden Fahrt... 

Die Normandie gesehen zu haben, war es das natürlich trotzdem wert 😊

 

Und jetzt geht es langsam auf die letzten Wochen zu. 

Es wird auf jeden Fall sehr komisch sein, hier wegzugehen und den Ort und die Geschichte hier zu verlassen, aber ich freue ich mich auf Oktober und auf das Studium! 

Liebe Grüße aus Izieu et à bientôt,

Matthea

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